Gastartikel von Götz Uwe Kreß
Hochsensibel in der Liebe zu sein ist mit bestimmten Herausforderungen, aber auch Chancen verbunden. Wenn du sehr sensibel bist, erlebst du Liebe anders als dein eher pragmatischer Partner.
Übrigens, wenn ich hier in der allgemeinen Form „der Partner“ schreibe, kann es natürlich genauso gut „die Partnerin“ sein. Hochsensibilität kommt bei beiden Geschlechtern gleich häufig vor und kann darüber hinaus ebenso in einer gleichgeschlechtlichen Liebesbeziehung eine Rolle spielen.
Es gibt bestimmte, entscheidende Punkte, auf die es zu achten gilt, damit es in der Liebe hochsensibler Personen gut funktioniert.
Diese Punkte sind wie Schlüssel.
Wenn du sie richtig einsetzt, erschließt du wichtige Bereiche eures Beziehungslebens, die sonst zu Problemen führen können.
Du brauchst sie immer wieder, um die Türen dauerhaft offen zu halten.
Mit Hilfe dieser fünf Schlüsseln zum Glück wirst du
- die Herausforderungen eurer Partnerschaft meistern,
- deine Sensibilität in der Liebe als Stärke einbringen,
- Missverständnisse und unnötige Auseinandersetzungen vermeiden,
- deine Beziehung als noch tiefer und erfüllender erleben.
Ich selber habe mit meiner hohen Sensibilität lange zu kämpfen gehabt.
Doch seit ich diese Schlüssel kenne und in meiner eigenen Partnerschaft anwende, erlebe ich endlich ein Miteinander, das auf harmonisches, gemeinsames Wachstum hin orientiert ist, so wie ich es mir immer gewünscht hatte.
Von welchen Schlüsseln ist die Rede?
Hier sind sie:
1. Dich selbst und deinen Partner annehmen, auch wenn ihr nicht perfekt seid.
Annas Gesichtsausdruck änderte sich, als Simon sie an die Einladung erinnerte.
„Weißt du“, sagte sie langsam und die richtigen Worte suchend, „sei bitte nicht böse, aber mir wird das zu anstrengend!“
Simon stutzte.
Er legte seine Hand auf ihre und nahm sich Zeit zum Nachdenken.
Als er schließlich nickte, entspannte sich Anna mit einem Ausdruck der Erleichterung.
Sie war dankbar für sein Verständnis und die Akzeptanz ihrer Grenzen.
Der erste Schlüssel zum Glück liegt in einer grundlegenden Akzeptanz und einem tiefen Verständnis deiner Besonderheiten.
Häufig haben sensible Mensch nicht gelernt, sich selber wirklich anzuerkennen.
Das kann ein Prozess sein, der Zeit braucht und Geduld!
Doch du bist nicht allein auf diesem Weg, sondern teilst diese Charaktereigenschaft mit vielen anderen.
Deine Empfindsamkeit lässt dich deine Beziehung intensiver wahrnehmen.
Versuche nicht, „härter“ zu werden oder „weniger empfindsam“ zu sein.
- Informiere dich über Hochsensibilität,
- lies entsprechende Bücher,
- besuche Selbsterfahrungskurse oder
- Seminare zur persönlichen Weiterentwicklung oder
- lass dich von einem erfahrenen Coach oder Therapeuten begleiten. (Haha, danke lieber Uwe für deine Empfehlung. 😉 Genauso empfehle ich dich hier an dieser Stelle als Experte für hochsensible Helden.)
Erkenne deine Sensibilität als Stärke an.
Ein Baum, dessen Wurzeln tief und fest im Boden verankert sind, kann starken Stürmen trotzen.
Vielleicht hast du deine Feinfühligkeit gegenüber der Umgebung, deine intensive Empathie oder deine tiefe Emotionalität manchmal schon als lästig empfunden oder sogar darunter gelitten. Selbstliebe konntest du schon gar nicht entwickeln.
Aber je mehr du sie akzeptieren kannst, desto mehr stellst du fest, dass diese Eigenschaften keine Schwächen sind, sondern Stärken, die dein Leben bereichern können.
Stehe zu deinen Gefühlen und Bedürfnissen.
Ein klärendes Gespräch in ruhigem Ton, in dem man achtsam ist und zuhört, öffnet die Türen zum Verständnis.
In Gesprächen mit deinem Partner solltest du deine Hochsensibilität immer wieder einmal thematisieren. Indem du deine Gefühle, Wahrnehmungen und Bedürfnisse klar artikulierst, lädst du deinen Partner ein, an deiner Welt teil zu haben.
Er sollte verstehen, was Hochsensibilität für dich bedeutet, und wie sie deine Gefühle, Reaktionen und Bedürfnisse beeinflusst. Je mehr er dich versteht, desto tiefere Empathie und desto bessere Unterstützung kann er dir geben.
Lass den Partner an deinen inneren Erlebnissen teilhaben.
Offene Kommunikation ist wie ein fließendes Gewässer, das Verbindungen schafft und Unklarheiten fortspült.
Offene, ehrliche Gespräche sind das Rückgrat jeder starken Beziehung. Für hochsensible Menschen ist es besonders wichtig, Gefühle und Bedürfnisse zum Ausdruck zu bringen.
Teile mit deinem Partner, was dich überwältigt, was du brauchst, um dich wohlzufühlen, und wie ihr gemeinsam schwierige Situationen meistern könnt. Dies führt zu mehr Verständnis und Nähe und realistischen Erwartungen.
Verständnis und Akzeptanz sind keine passiven, abstrakten Zustände; es sind vielmehr aktive Prozesse, die eure Liebe und Nähe fördern. Indem du diesen ersten Schlüssel zum Glück in deiner Beziehung anwendest, legst du den Grundstein für eine tiefe, erfüllende Partnerschaft.
Tipp: Führt ein wöchentliches Gespräch ein, möglichst immer zur gleichen Zeit, zum Beispiel jeden Freitagabend. Nutzt dieses Gespräch, um offen über eure Gefühle, Erfahrungen und Bedürfnisse zu sprechen. Beginnt mit einer einfachen Frage wie: „Wie fühlst du dich diese Woche?“ Dies schafft einen sicheren Raum für Austausch und gegenseitiges Verständnis.
2. Den Weg zum anderen gehen, ohne sich selber aufzugeben.
Es war laut und etwas hektisch, wie immer, wenn die Familie sich traf.
Lena zog Max beiseite.
Ihre Augen suchten nach Verständnis.
„Du, ich brauche eine Pause“, erklärte sie ihm.
Max kannte sie gut genug und führte sie auf die stille Veranda.
Als sie allein waren, sagte sie: „Die sind alle total nett, aber manchmal wird es mir einfach zu viel.“
Sie sprachen nicht weiter, sondern hielten sich einfach lange umarmt.
Einfach nur still beieinander zu sein, tat beiden gut.
Der zweite Schlüssel zum Glück in der Liebe ist die Fähigkeit, effektiv zu kommunizieren und klare Grenzen zu setzen. Das ist für hochsensible Menschen besonders wichtig.
Unsere Welt ist oft laut und fordernd. Da kann es dir manchmal schwerfallen, deine innere Ruhe und deinen persönlichen Raum zu wahren.
Durch klare Worte und sinnvolle Grenzen förderst du ein harmonisches Miteinander, das deine Sensibilität respektiert und unterstützt.
Achte auf deine Bedürfnisse und sorge für dich!
Für sich selbst zu sorgen ist wie das Pflegen eines inneren Gartens und das Wässern von Wurzeln, aus denen deine Lebenskraft entspringt.
Indem du gut für dich selbst sorgst, stärkst du deine Fähigkeit, präsent und offen für deinen Partner zu sein. Praktische Selbstfürsorge hat für sensible Menschen eine besondere hohe Bedeutung!
Gemeinsam aufeinander zu achten und für sich und den Partner zu sorgen, vertieft eure Bindung und wird gleichzeitig euren Bedürfnissen gerecht.
Bitte deinen Partner, dich aktiv zu unterstützen.
Unterstützung durch den Partner ist wie Wind unter den Flügeln, der den gemeinsamen Flug erst ermöglicht.
Es ist wichtig, dass dein Partner deine Grenzen respektiert und unterstützt. Besprecht gemeinsam, wie ihr eure Bedürfnisse in Einklang bringen könnt, ohne empfindsame Bereiche zu übergehen.
Sucht nach Kompromissen und Wegen, wie jeder Partner seine persönlichen Bereiche gestalten kann.
Klare Grenzen zu setzen ist ein Ausdruck von Selbstachtung.
Sich selbst und anderen Grenzen zu setzen, ist wie das Errichten eines schützenden Zauns um den inneren Garten.
Du brauchst Grenzen, um dein emotionales und physisches Wohlbefinden zu bewahren.
Mach deinem Partner deutlich, welche Situationen oder Verhaltensweisen dich herausfordern und wie er dich am besten unterstützen kann. Liebevoll Grenzen setzen hilft dir, Überstimulation zu vermeiden und schafft einen sicheren Rahmen für beide Partner.
Gemeinsame Ziele stärken eure Bindung.
Zwei Bäume, die nebeneinander wachsen, sind in der Erde und in der Luft auf vielfache Weise verbunden und streben gemeinsam zum Licht.
Erkundet gemeinsam, wie deine Sensibilität die Beziehung bereichern kann, sei es durch eine intensivere emotionale Verbindung, ein tieferes Verständnis füreinander oder die Fähigkeit, Konflikte empathisch und konstruktiv zu lösen.
Wenn ihr euch gemeinsame Ziele setzt, könnt ihr klarer sehen, auf welche Weise jeder von euch dazu beiträgt.
Kommunikation und Grenzen sind essenziell für jede gesunde, liebevolle Beziehung. Je besser ihr diese Aspekte meistert, desto mehr wird eure Partnerschaft von Respekt, Verständnis und tiefer Verbundenheit geprägt.
Tipp: Erstellt gemeinsam eine „Grenzen-Liste“, in der ihr festhaltet, was ihr beide benötigt, um euch in der Beziehung wohlzufühlen. Das kann von emotionalen Bedürfnissen bis hin zu praktischen Aspekten wie Solo-Zeiten reichen. Überprüft und aktualisiert diese Liste regelmäßig, um sicherzustellen, dass beide Partner sich gehört und respektiert fühlen.
3. „Ich“ und „Wir“- Jedes braucht seine Zeit.
Julian fand Sara im Garten, vertieft in ein Buch und umgeben von der Stille der Natur.
Er beobachtete einen Moment lang, wie der Wind sanft mit ihren Haaren spielte, bevor er sich neben sie setzte.
„Ich denke, ich lasse dich mal allein und gehe zu meinem Bruder heute Abend, was meinst du?“, schlug er vor.
Saras Gesicht hellte sich auf, sie verstand, was er meinte. Sie brauchte Zeit zum Alleinsein und war erleichtert, dass er das nicht falsch verstand.
So wie an diesem Abend planten sie ab und zu Zeiten, in denen jeder das tun konnte, was ihn erfüllte.
Das Gleichgewicht zwischen gemeinsam verbrachter Zeit und dem Bedürfnis nach individuellen Freiräumen ist für hochsensible Menschen von besonders großer Bedeutung. Dieser Balanceakt dient nicht nur dem Schutz deiner eigenen Grenzen, sondern fördert auch eine gesunde, erfüllende Partnerschaft.
Der dritte Schlüssel zum Glück in der Liebe liegt in der bewussten Gestaltung gemeinsamer und individueller Zeit.
Nutze persönliche Freiräume, um Energie zu tanken und Perspektiven zu finden.
Zeit allein ist wie der Raum zwischen den Noten der Musik, der die Melodie erst zum Klingen bringt.
Ebenso wichtig wie die gemeinsam verbrachte Zeit ist die, die du für dich verbringst. Hochsensible Menschen benötigen Rückzugsmöglichkeiten, um ihre Eindrücke zu verarbeiten und ihre Energiereserven aufzufüllen.
Das ist für deinen Partner vielleicht nicht immer leicht zu verstehen. Bemüht euch um ein Gleichgewicht, das für beide Partner stimmig ist!
Harmonische Balance zwischen gemeinsamen Aktivitäten und eigenen Bedürfnissen.
Die richtige Balance zwischen Zusammensein und Für-sich-Sein erfordert dieselbe Flexibilität und Konzentration wie das Tanzen auf einem Seil.
Gemeinsame und individuelle Zeit aufeinander abzustimmen, erfordert viel Kommunikation und Anpassungsfähigkeit von beiden Partnern. Es ist ein fortwährender Prozess des Abwägens und Anpassens.
Besprecht regelmäßig, was für jeden von euch funktioniert und was angepasst werden muss, um die Beziehung für beide Seiten erfüllend zu gestalten.
Gestaltet Erlebnisse und Aktivitäten, die euch beide bereichern und euch näherbringen.
Gemeinsame Aktivitäten sind wie Farben auf einer Leinwand, aus denen ein gemeinsames Bild eures Lebens entsteht.
Sucht nach Aktivitäten, die sowohl die Bindung stärken als auch Raum für individuelle Entfaltung bieten. Gemeinsame Hobbys, die jeder auch alleine ausüben kann, oder persönlicher Ziele, für die ihr euch zusammen einsetzt, können die Beziehung bereichern und gleichzeitig jedem Partner erlauben, sich selbst treu zu bleiben.
Wie ihr eure Zeit gestaltet, ist sowohl für eure Beziehung wichtig, als auch für jeden als Einzelperson. Emotionale Verbindung und Raum für persönliche Entwicklung werden erst zusammen zum Fundament für dauerhaftes Glück und tiefe Zufriedenheit in einer langlebigen und glücklichen Partnerschaft.
Für hochsensible Menschen ist dieses bewusste Ausbalancieren ganz wesentlich, um in der Liebe zu gedeihen.
Tipp: Plant regelmäßige „Wir-Zeit“ und „Ich-Zeit“ ein. Setzt beispielsweise jeden zweiten Samstagabend als Date-Nacht fest, um euren emotionalen Zusammenhalt zu stärken. Gleichzeitig könnte jeder Partner einen festen Abend unter der Woche haben, den er ganz für sich allein gestaltet, um individuellen Interessen nachzugehen oder einfach nur zu entspannen.
4. Durch Konflikte stärker werden und gemeinsam wachsen
Evas Herz klopfte, als sie versuchte, ihre Gedanken zu ordnen.
Tom rieb sich nervös die Stirn, unsicher, wie er sich jetzt verhalten und den Knoten lösen könnte.
Schließlich atmete Eva tief durch und sagte leise und vorsichtig: „Können wir darüber reden, was gerade passiert ist?“
Tom nickte und sie setzten sich an den Küchentisch.
Es fiel ihnen nicht leicht, aber sie bemühten sich um die richtigen Worte, um ihre Sichtweisen auszutauschen, ehrlich und mit offenen Herzen.
Beide spürten, wie die Spannung nachließ.
In jeder Beziehung, so harmonisch sie auch sein mag, sind Konflikte unvermeidlich. Doch gerade für dich als hochsensiblen Menschen bieten sie eine einzigartige Gelegenheit! Sie klären nicht nur Missverständnisse, sondern können auch die Beziehung zu deinem Partner auf ein neues Level heben.
Der vierte Schlüssel zum Glück in der Liebe liegt in der konstruktiven Konfliktlösung und dem gemeinsamen Wachstum.
Richtig streiten: Auseinandersetzungen können die Beziehung stärken.
Gemeinsames Wachstum in der Beziehung ist wie das gemeinsame Besteigen einer Bergspitze, die einen weiten Blick über das gemeinsame Erlebte ermöglicht.
Streiten will gelernt sein. Indem ihr lernt, effektiv zu kommunizieren und die Grenzen des anderen zu respektieren, baut ihr eine starke, unterstützende Beziehung auf, die auch in schwierigen Zeiten Bestand hat.
Kommuniziere offen und mit Empathie, gerade in schwierigen Situationen.
Empathische Kommunikation baut eine Brücke über einen Fluss der Missverständnisse.
Nutze offene und einfühlsame Kommunikation als dein Werkzeug, um durch den Konflikt zu navigieren, wieder zu gegenseitigem Verständnis zu kommen und eine Lösung zu finden.
Drücke deine Gefühle und Gedanken klar und ruhig aus, und steige aus dem zerstörerischen Kreislauf gegenseitiger Schuldzuweisungen aus.
Zeige dich offen für die Sichtweise und Bedürfnisse deines Partners.
In hitzigen Momenten konstruktiv bleiben.
Deine Emotionen zu managen ist wie das Steuern eines Schiffes durch stürmische See.
Als hochsensibler Mensch fühlst du Konflikte intensiver. Das macht die emotionale Selbstregulierung umso wichtiger.
Nimm dir einen Moment, um durchzuatmen und deine Gedanken zu ordnen, bevor du in die Diskussion einsteigst. Halte immer wieder inne, um klarer zu kommunizieren und offen für die Perspektive deines Partners zu sein.
Übe dich in Techniken zur Beruhigung und Selbstregulierung.
Ein überwundener Streit macht eure Partnerschaft stärker und stabiler.
An den Herausforderungen zu wachsen, ist wie das Erklimmen eines steilen Berges, der am Ende eine wunderbare Aussicht bietet.
Jeder Konflikt birgt das Potential für persönliches und gemeinsames Wachstum. Nutze diese Gelegenheiten, um mehr über dich, deinen Partner und die Dynamik eurer Beziehung herauszufinden. Indem du Konflikte als Teil des Wachstumsprozesses begreifst, kannst du sie in Bausteine für eine stärkere, reifere Liebe verwandeln.
Konfliktlösung und Wachstum in der Liebe erfordern Mut und Offenheit und die Bereitschaft, sich den Herausforderungen gemeinsam zu stellen.
Für dich als hochsensiblen Menschen bietet dies die Chance, deine Beziehung auf eine tiefere, bedeutungsvollere Ebene zu bringen. Du musst nicht perfekt sein, um gemeinsam mit deinem Partner zu wachsen.
Tipp: Trefft eine Vereinbarung für eine „Konflikt-Pause“, die in hitzigen Augenblicken zur Anwendung kommt. Ihr könnt zum Beispiel vereinbaren, dass ein bestimmtes Handzeichen eine Auszeit von 20 Minuten bedeutet, damit ihr euch abkühlen und die Gedanken sammeln könnt, wenn ein Streit zu intensiv wird. Eine flache Hand senkrecht und die andere quer darüber zu legen ist zum Beispiel eine Möglichkeit, die klar und deutlich ist. Nutze diese Diskussionspause für Achtsamkeitsübungen oder einen Spaziergang. Danach kommt ihr wieder zusammen, um das strittige Thema mit frischer Perspektive und ruhigeren Emotionen anzugehen.
5. Sich tief im Inneren nahekommen
Die Lichter des kleinen Wohnzimmers waren gedimmt. Sie hatten sich Wein eingeschenkt und das alte Fotoalbum aufgeschlagen.
„Ach, schau, erinnerst du dich?“, fragte Michael.
Das Bild zeigte sie beide lachend im Sommerregen.
Claudia lächelte und ihre Augen glänzten, während sie sich an ihn lehnte.
Sie spürten, wie sie sich ganz ohne Worte noch mehr miteinander verbanden.
Für hochsensible Menschen ist die emotionale Intimität das Herzstück einer erfüllenden Beziehung. Diese tiefe Verbindung berührt beide Partner in ihrem Innersten.
Der fünfte Schlüssel zum Glück in der Liebe liegt in der bewussten Vertiefung dieser Nähe auf der Gefühlsebene.
Achte auf die kleinen Momente, die euch miteinander verbinden.
Gemeinsame Zeit ist wie das Teilen eines Schatzes, jeder Augenblick wird durch Achtsamkeit zu einem Juwel.
In den Zeiten, die ihr bewusst gemeinsam verbringt, liegt eine tiefe Verbindungskraft. Für hochsensible Menschen sind diese Augenblicke sehr intensiv und bereichernd.
Plant Aktivitäten ein, die beiden Partnern Freude bereiten und eure emotionale Bindung stärken. Vergiss dabei nicht das Glück der kleinen Dinge! Vielleicht sind es Naturerlebnisse, kulturelle Unternehmungen oder einfach entspannte Stunden zu Hause.
Öffne dein Herz und teile deine wahren Gefühle und Gedanken.
Dich wirklich gefühlsmäßig einzulassen ist, als würdest du ein Fenster zu deinem Herzen öffnen, das Luft und Sonne hereinlässt.
Emotionale Intimität beginnt mit der Bereitschaft, sich verletzlich zu zeigen und seine tiefsten Gedanken, Gefühle und Ängste mit dem Partner zu teilen.
Hochsensible Menschen erleben ihre Emotionen häufig sehr intensiv, was für den Partner herausfordernd sein kann. Doch die Offenheit schafft eine Basis von Vertrauen und Verbundenheit.
Bitte beachte allerdings, dass es wichtig ist, dass du hierbei nicht allein den Gefühlen folgst, wenn es um brisante Themen geht. Sondern prüfe auch, wie aufnahmebereit dein Partner ist und wann und wie du ihm etwas mitteilst. Du möchtest ja nicht, dass er dich falsch versteht oder sich angegriffen fühlt. Lass dir deshalb Zeit, bis der richtige Zeitpunkt kommt und du die richtigen Worte findest.
Höre aktiv zu und versetze dich in die Gefühlswelt deines Partners.
Mit Empathie zuhören ist, als würdest du einen kleinen Vogel sanft und doch sicher in deinen Händen halten.
Aktives Zuhören mit echtem Interesse an den Gefühlen deines Partners hilft euch ganz wesentlich, eurer Beziehung gefühlsmäßige Tiefe zu verleihen. Wenn du hochsensibel bist, wird dir das nicht schwerfallen, da dein Einfühlungsvermögen vermutlich ohnehin besonders ausgeprägt ist.
Du kannst nicht erwarten, dass dein Partner dasselbe Maß an Empathie entwickeln wird. Bitte ihn jedoch, sich auch darum zu bemühen. Empathie ermöglicht das Gefühl, verstanden und wertgeschätzt zu werden.
Sich näherkommen, sich selber und den anderen durch und in der Beziehung zu erleben und besser kennenzulernen ist ein fortwährender Prozess, der Bewusstsein, Empathie und Engagement erfordert.
Für hochsensible Menschen bietet die Fähigkeit, Emotionen tief zu fühlen und zu teilen, eine wunderbare Möglichkeit, die Liebe auf eine Weise zu erleben, die sowohl bereichernd als auch transformierend ist.
Tipp: Beginnt ein gemeinsames Tagebuch, in dem ihr abwechselnd Einträge über eure Gefühle, Wünsche und Träume macht. Das Buch ist nicht nur zum Schreiben da, ihr könnt auch malen oder Bilder und Dinge hineintun. Dieses Tagebuch kann zu einem lebendigen, sehr intimen Kommunikationskanal werden. Es kann viele gemeinsame Erinnerungen festhalten, aber auch helfen, die Gedanken und Emotionen beider Partner besser zu verstehen. Benutzt es auch als Grundlage für tiefere Gespräche!
Jeder Tag ist eine neue Gelegenheit
Die fünf Schlüssel zum Glück in der Liebe als hochsensible Person zeigen deutlich, dass Hochsensibilität in der Liebe sowohl eine Herausforderung als auch ein unglaubliches Geschenk sein kann. Von Verständnis und Akzeptanz über Kommunikation und Grenzen, die Balance zwischen gemeinsamer und individueller Zeit, die Vertiefung emotionaler Intimität bis hin zur Konfliktlösung und gemeinsamem Wachstum – jeder dieser Schritte bietet die Möglichkeit, deine Beziehung zu bereichern und zu einer tieferen Verbindung zu führen.
Liebe erfordert Geduld, Verständnis und die Bereitschaft, sowohl sich selbst als auch den Partner in all seinen Facetten zu akzeptieren. Doch mit jedem Schritt, den du auf diesem Weg nimmst, öffnest du eine weitere Tür für Nähe, Verständnis und wahre Verbindung.
Kleine Gesten der Zuneigung und Nähe halten die Flamme eurer Liebe am Brennen.
Rituale der Nähe erwärmen das Herz und beruhigen die Seele.
Nutze die Kraft, die in kleinen Ritualen liegt. Das muss nichts Außergewöhnliches sein, einfach Dinge, die euch beiden wichtig sind – vielleicht die tägliche Gewohnheit, morgens gemeinsam Kaffee zu trinken oder eine wöchentliche „Date-Night“, die ihr für liebevolle Intimitäten reserviert. Allein schon die Kraft der körperlichen Berührung kann euren Alltag verändern.
Solche Gewohnheiten bieten Verlässlichkeit und stärken euer Zusammengehörigkeitsgefühl.
Kleine gemeinsame Abenteuer schaffen Erlebnisse im Alltag.
Gemeinsame Erlebnisse sind wie Sterne am Himmel eurer Erinnerung.
Ob es nun wirklich gemeinsame Micro-Abenteuer sind oder kulturelle Unternehmungen oder einfache Alltagssituationen, die euch gefühlsmäßig berühren – solche geteilten Erfahrungen stärken Nähe und Zusammengehörigkeit.
Teilt solche besonderen Erlebnisse miteinander und macht sie zu einem festen Bestandteil eures Beziehungslebens.
Bleibt offen dafür, euch weiter zu entwickeln.
Jeder Moment, ob geteilt oder allein, ist wie eine Perle auf der Schnur eures Lebens.
Gemeinsam den Alltag gestalten und Erfahrungen sammeln, sich einander nahe fühlen, Unterstützung geben und empfangen, all das wird eure Beziehung stärken und festigen. Gleichzeitig entsteht dadurch ein Raum, der nicht ohne Grund in verschiedenen Religionen als heilig angesehen wird und in dem ihr beide zugleich als Paar und als Persönlichkeiten wachsen und reifen werdet.
Nutze deine Hochsensibilität, um tiefere Ebenen der Intimität zu erkunden und den Problemen und Herausforderungen mit Empathie und Liebe zu begegnen. Damit wird eure Beziehung, nicht nur langfristig bestehen können, sondern richtig erblühen. Deine Sensibilität ist ein Geschenk – an dich selbst, an deinen Partner und an die Welt.
Ich lade dich ein, deine Erfahrungen, Erkenntnisse und Tipps in den Kommentaren unter diesem Artikel zu teilen.
Wie funktioniert es in deiner Beziehung und deiner Liebe als hochsensible Person? Welche Strategien haben dir geholfen, deine Partnerschaft zu stärken?
Deine Geschichte kann anderen auf ihrem Weg Inspiration und Unterstützung bieten.
Lass uns gemeinsam lernen, wachsen und in der Liebe gedeihen!
Über den Autor des Artikels:
Götz Uwe Kreß hat seine eigene Hochsensibilität zu seiner größten Stärke gemacht.
Er hat damit persönliche Schicksalsschläge überwunden und hilft sensiblen Menschen, beruflichen Erfolg und persönliche Erfüllung zu finden.
Mache den Test und finde heraus, wie auch du deine Sensibilität als besonderes Talent nutzen kannst: https://sensiblehelden.de.
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